Aktuell

Vortrag: Der Werbefilmpionier Julius Pinschewer zwischen Berlin und Bern: Emigration und Neubeginn

Freitag, 22. November 2024, 10:30 Uhr, Gästehaus der Universität Hamburg, innerhalb des 37. Internationalen Filmhistorischen Kongresses „Mehr als Tell und Heidi“ zum Cinefest 2024; Vortrag von Ralf Forster und Martin Loipderdinger

Veranstaltung: Dienst am Menschen und sozialistische Bildung. Filme von Gertrud David und ihrer Gervid-Film GmbH

Freitag, 28. Februar 2025, 19:00 Uhr, Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums Berlin, Pei-Bau, innerhalb der Reihe: FilmDokument von CineGraph Babelsberg; Einführung: Ralf Forster

Buch: Heimkino auf Ozaphan. Mediengeschichte eines vergessenen Filmmaterials. Berlin: CineGraph Babelsberg 2020 (= Filmblatt-Schriften; 11)

Die Popularisierung des Heimkinos begann in den 1930er Jahren. Erstmals konnten sich breitere Bevölkerungskreise ein Kino zu Hause leisten. Einen wichtigen Anteil daran hatte der aus Cellophan hergestellte, schwer brennbare Ozaphan-Film.

Buch: Greif zur Kamera, gib der Freizeit einen Sinn. Amateurfilm in der DDR. München: edition text + kritik 2018

Das umfangreiche Buch von Ralf Forster untersucht einen wichtigen Bereich organisierter Freizeitbetätigung in der DDR. In 40 Jahren schufen rund 900 Amateure mehr als 10.000 Filme.

Buch: Die Kinderzeitschrift BUMMI. Vom Spielzeugland in die ostdeutsche Wirklichkeit. Reckahn 2017

Das Begleitbuch zur Ausstellung im Rochow-Museum Reckahn ist das Ergebnis der ersten umfassenden kulturwissenschaftlichen Untersuchung der Kinderzeitschrift BUMMI.

Vortrag: Der Werbefilmpionier Julius Pinschewer zwischen Berlin und Bern: Emigration und Neubeginn

Freitag, 22. November 2024, 10:30 Uhr, Gästehaus der Universität Hamburg, innerhalb des 37. Internationalen Filmhistorischen Kongresses „Mehr als Tell und Heidi“ zum Cinefest 2024; Vortrag von Ralf Forster und Martin Loipderdinger

Julius Pinschewer, der wichtigste deutsche Werbefilmpionier, hatte als jüdischer Filmproduzent nach der Ernennung von Adolf Hitler zum deutschen Reichskanzler keine Möglichkeit, seine Tätigkeit in Berlin fortzuführen. Er verließ Deutschland im Mai 1933 und fing in der Schweiz noch einmal ganz von vorne an: Er eröffnete 1934 in Bern ein Trickfilmatelier für Werbefilme und füllte damit eine Lücke in der Schweizer Filmproduktion, was die maßgebliche Grundlage für die Erteilung der Gewerbeerlaubnis war. Der Vertrieb seiner Werbefilme war ihm nicht gestattet, weil er bestehenden Schweizer Firmen keine Konkurrenz  machen durfte. Mit Kontakten nach USA suchte Julius Pinschewer diese Beschränkungen zu überwinden. Dies gelang ihm aber erst nach Kriegsende mit der Produktion von Technicolor-Trickfilmen für seine neu gegründete britische Firma Pinschewer-Film Ltd. in London.

Parallel zu seinem Schweizer Neuanfang wurden Pinschewers Berliner Firmen abgewickelt, umgewandelt bzw. „arisiert“. Eine Reihe seiner deutschen Filme wurde 1935 erneut der Zensur vorgelegt. Geschäftsbeziehungen nach Deutschland bestanden weiterhin und bemerkenswert lange, etwa zu seinem Haus- und Immobilienbesitz, im filmtechnischen Bereich und bei Präsentationen seiner Gasparcolor-Farbfilme.

Der Vortrag skizziert die deutsch-schweizerische Parallelgeschichte der Emigration von Julius Pinschewer: Abwicklung bzw. „Arisierung“ in Deutschland, Neuanfang in der Schweiz – mit bisher unbekannten bzw. nicht beachteten Werbefilmen und Dokumenten.