Aktuell

Veranstaltung: HUGO LEICHTSINN und die MORITAT VOM DURST. Kurzfilmsatiren aus der DDR

Donnerstag, 20. November 2025, 19:30 Uhr, in der Reihe Kino-Club Alte Garage in der Livemusik-Bar Die Alte Garage, Großbeerenstraße 97, 14482 Potsdam

Veranstaltung: Schmalfilme mit Geschichte(n): Kurz und von der Rolle

Drei Filmprogramme von Ralf Forster im Rahmen der Reihe „Sammelt Filme“ im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums, 28. November und 29. November 2025; eine Reservierung ist zu empfehlen!

Buch: Heimkino auf Ozaphan. Mediengeschichte eines vergessenen Filmmaterials. Berlin: CineGraph Babelsberg 2020 (= Filmblatt-Schriften; 11)

Die Popularisierung des Heimkinos begann in den 1930er Jahren. Erstmals konnten sich breitere Bevölkerungskreise ein Kino zu Hause leisten. Einen wichtigen Anteil daran hatte der aus Cellophan hergestellte, schwer brennbare Ozaphan-Film.

Buch: Greif zur Kamera, gib der Freizeit einen Sinn. Amateurfilm in der DDR. München: edition text + kritik 2018

Das umfangreiche Buch von Ralf Forster untersucht einen wichtigen Bereich organisierter Freizeitbetätigung in der DDR. In 40 Jahren schufen rund 900 Amateure mehr als 10.000 Filme.

Buch: Die Kinderzeitschrift BUMMI. Vom Spielzeugland in die ostdeutsche Wirklichkeit. Reckahn 2017

Das Begleitbuch zur Ausstellung im Rochow-Museum Reckahn ist das Ergebnis der ersten umfassenden kulturwissenschaftlichen Untersuchung der Kinderzeitschrift BUMMI.

Veranstaltung: Schmalfilme mit Geschichte(n): Kurz und von der Rolle

Drei Filmprogramme von Ralf Forster im Rahmen der Reihe „Sammelt Filme“ im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums, 28. November und 29. November 2025; eine Reservierung ist zu empfehlen!

Freitag, 28. November 2025, 19:00 Uhr
Von der Kamera ins Wohnzimmer, Filme vom Film

Im Filmmuseum Potsdam für die technische Sammlung verantwortlich, hat Ralf Forster die Schnittstellen zwischen Filmtechnologie und Ästhetik vielfältig untersucht. Dabei finden Filme vom Film sein besonderes Interesse: Wie hat sich das Medium selbst dargestellt? Wie wollte es von sich überzeugen und wie schaute es auf seine eigene Geschichte?
Ihr Zweck bestimmt die Mittel der Filme. Mal stellen sie die Einfachheit der Geräte heraus (GEHEN – SEHEN – DREHEN) oder werben für die Breite des Angebots (KINO ZUHAUSE – FILME DER WELT). Mal gewähren sie Einblicke in die Produktionsprozesse (VON DER KAMERA ZUM BILDSCHIRM) oder werfen Schlaglichter auf die Stars (THE STORY OF MARILYN MONROE).
Doch unterliegen Filme über Filmgeschichte auch den politischen Prämissen der Zeit. Dies verdeutlicht der DDR-Heimfilm 60 JAHRE FILM (1958), der die DEFA feiert und eine Erneuerung des Kinos kundtut. Doch ließ sich die Aussage auch umkehren: Ein Westberliner Sammler kaufte eine stumme 8mm-Kopie versah sie mit einer Tonspur. Er spielte den Paul Hörbiger-Hit „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder“ auf und schwärmte im Kommentar vom Glanz des alten Ufa-Films.

Samstag, 29. November 2025, 18:00 Uhr
30 Jahre mit seiner 9,5mm-Kamera unterwegs: Otto Blessing aus Berlin

Zwischen 1935 und 1965 belichtete der „Technische Reichsbahnsekretär“ Otto Blessing (1904-1978) mehr als fünf Stunden stummen 9,5mm-Film. Scheinbar zufällig hingeworfene Aufnahmen stehen neben Urlaubsfilmen und sorgfältig arrangierten Stadtporträts (STRALSUND). Und immer wieder kommt er auf Berlin zurück.
Höhepunkt seines Schaffens ist ein farbiger „Berichtsfilm“ vom Berliner Tierpark aus den frühen 1950er Jahren, den er für einen Wettbewerb einreicht. In seinem längsten Werk NORDLANDFAHRT 1939 dokumentiert er in 30 Minuten seinen wohl einzigen Auslandsurlaub, auf einem Schiff der Deutschen Arbeitsfront.
Viele Rollen lassen sich als Teil von Blessings Familienchronik lesen. Der Kontext der Bilder war nur für seine Angehörigen ersichtlich. Sie wirken wie zufällig aneinander gereihte Splitter privaten Lebens. Dabei ist die Qualität der Aufnahmen dann am höchsten, wenn er seinen Motiven nahekommt und nebenbei Alltägliches festhält.
Ralf Forster erwarb die Filme von Otto Blessing 1999 auf dem Berliner Flohmarkt am Arkonaplatz.

Samstag, 29. November 2025, 20:00 Uhr
Uns geht’s gut! Deutsch-deutsche Werbefilmgeschichten

Der Werbefilm ist seit vielen Jahren Ralf Forsters Forschungsschwerpunkt und steht zugleich im Fokus seiner Sammelaktivitäten. Die Ergebnisse hat er in mehreren Kurzfilmprogrammen präsentiert – so etwa den Werbefilm im Nationalsozialismus unter dem Motto „Licht an, Licht aus“ oder „Reklame aus dem flotten Osten“ über Werbung in der DDR.
Diese Zusammenstellung erkundet einerseits wiederkehrende Themen, Motive und Ästhetiken, beispielsweise das Werben für elektrisches Licht und elektrische Geräte als Wohlstandszeichen (DER VERKANNTE SCHATTEN). Zum anderen werden Unterschiede zwischen Kino- und Fernsehreklame ausgelotet. Schließlich folgt das Programm einem weiten Werbebegriff. Dafür stehen die DDR-Filme zur Gesundheitsaufklärung (PROFIL 2000: POPGYMNASTIK) ebenso wie der preisgekrönte Philips-Imagefilm VISION OF REALITY von 1968.
Besondere Funde hat Ralf Forster hochwertig digitalisiert, so die 21 teils in vier Sprachfassungen überlieferten Spots des einzigen Kühlschrankherstellers der DDR dkk Scharfenstein, die in Auswahl gezeigt werden.